Kündigung durch Vermieter: was gilt? in Hanau
Eine Kündigung durch Vermieter:innen ist streng geregelt und nur in bestimmten Fällen zulässig. Wer eine Mietwohnung oder ein Haus bewohnt, sollte die gesetzlichen Grundlagen kennen, um die eigene Situation richtig einschätzen zu können. In in Hanau gelten die bundesweiten Regelungen des BGB – mit klaren Anforderungen an Grund, Frist und Form.
1) In welchen Fällen darf der Vermieter kündigen?
Eine Kündigung ist nur zulässig, wenn ein gesetzlich anerkannter Grund vorliegt. Die wichtigsten Gründe:
- Eigenbedarf (§ 573 BGB): Vermieter brauchen die Wohnung für sich oder nahe Verwandte
- Wirtschaftliche Verwertung (§ 573 BGB): z. B. Abriss oder grundlegende Umgestaltung
- Vertragsverletzungen des Mieters (§ 543 BGB): etwa Zahlungsverzug oder Störung des Hausfriedens
Kündigungen sind nicht erlaubt, um höhere Mieten zu verlangen oder eine bereits vermietete Eigentumswohnung leichter zu verkaufen.
2) Kündigungsfristen – wie lange bleibt Zeit?
Die gesetzlichen Fristen richten sich nach der Dauer des Mietverhältnisses:
- bis 5 Jahre: 3 Monate
- 5–8 Jahre: 6 Monate
- über 8 Jahre: 9 Monate
Für eine fristlose Kündigung – etwa bei massivem Zahlungsverzug – gelten gesonderte Regeln.
3) Form der Kündigung: Was muss im Schreiben stehen?
Eine Kündigung ist nur wirksam, wenn sie den gesetzlichen Anforderungen entspricht:
- Schriftform – keine E-Mail oder SMS
- Begründung muss vollständig sein
- Eigenbedarf muss konkretisiert werden
- Daten aller betroffenen Personen müssen genannt sein
4) Härtefallregelung: Wann dürfen Mieter bleiben?
In einigen Situationen kann die Kündigung trotz rechtmäßigen Grundes unwirksam sein. Dazu zählen:
- hohes Alter
- schwere Krankheit
- fehlender Ersatzwohnraum
- lange Mietdauer
Wer in in Hanau keine vergleichbare wohnung findet, kann sich auf sozialen Härtefall berufen.
5) Was tun, wenn die Kündigung zweifelhaft erscheint?
Viele Kündigungen sind formal oder inhaltlich angreifbar. Besonders bei Eigenbedarf kommt es häufig zu Fehlern – z. B. wenn Angehörige nicht klar definiert sind oder Alternativwohnungen nicht berücksichtigt werden.
Bei einer drohenden Kündigung lohnt es sich, den lokalen Wohnungsmarkt zu prüfen. Wer ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen möchte, sollte rechtzeitig Finanzierungsoptionen prüfen.
💡 Tipp:
Reagiere niemals vorschnell. Prüfe immer die Fristen, die Begründung und mögliche Härtefallregelungen. Sammle Unterlagen, protokolliere Gespräche und hole Unterstützung – etwa beim Mieterverein oder einer Rechtsberatung. Wenn du aufgrund der Kündigung eine neue wohnung in Hanau suchst, beginne frühzeitig – der lokale Markt kann angespannt sein.